In Österreich werden in der DACH-Region (Deutschland, Österreich und Schweiz)) die wenigstens Leistenhernien ambulant versorgt. Von ca. 22.000 Operationen pro Jahr betrug der Anteil der ambulant durchgeführten Eingriffe in den letzten drei Jahren lediglich 5–7 %.
Die Ursachen sind mannigfaltig und werden im Artikel genauer dargelegt. Die Österreichische Herniengesellschaft (OEHG), deren Vertretung ich innehabe, stellt sich nicht prinzipell gegen die gesundheitspolitisch gewollte Ambulantisierung der Leistenhernienchirurgie. Oberstes Ziel jeder Operation ist jedoch die Aufrechterhaltung der Patientensicherheit! Nachdem wir ChirurgInnen die volle Ergebnisverantwortung tragen, kann uns nicht die Entscheidungsgrundlage entzogen werden, wer ambulant oder stationär zu versorgen ist.
Verbindliche Vorgaben der Gesetzgeber rein auf wirtschaftlichen Aspekten beruhend ohne adäquate Berücksichtigung der Begleiterkrankungen und Risikofaktoren, allfälliger intraoperativer Probleme und sozialen Gegebenheiten sind jedenfalls abzulehnen.